Tiger im Tank

oder Thea in der Tonne.

Da mein chinesisches Sternzeichen Tiger ist, passt das ja.

Gestern, Sonntag, hat mich Guido zu einem etwas außergewöhnlicheren „Ansitz“ gefahren. Ja ihr seht richtig, es ist ein Wassertank. Es gibt nach vorne eine kleine Öffnung, durch die man die Tiere sehr nah an der Wasserstelle fotografieren kann.

Außerdem gibt es noch einige Luftlöcher und an den Seiten auch kleinere Öffnungen zum aufklappen. In der Decke sind auch zwei Löcher durch die man in den Baum schauen kann.

Der Boden ist mit Sand bzw mittlerweile auch mit allem Möglichen bedeckt. Man sollte nicht empfindlich sein.

Nachdem Guido die gröbsten Spinnweben weggemacht hat und mir meinen Stuhl reingestellt hat, ist er wieder weggefahren. Die nächsten drei Stunden war ich alleine.

Man gewöhnt sich recht schnell an die Dunkelheit und bald kamen auch schon die ersten Tiere. Es waren Warzenschweine. Eigentlich sind das keine besonders schönen Tiere, aber so aus der Nähe kann man sie richtig gern haben.

Ein Warzenschwein hat wohl mitbekommen, dass ich in der Nähe bin und ist total erschrocken. Es sprang in die Tränke und gleich wieder raus.

Dann kamen ganz viele Perlhühner. Die sind echt witzig mit ihrem Gegacker. Sie haben wunderschöne Federn aber irgendwie hässliche Köpfe.

Zwischendurch kam eine Kudu Dame vorbei. Sie lief aber nicht zum Wasser, sondern links an der Tonne vorbei. Da ich dachte, dass eventuell noch weitere Kudus kommen, habe ich im Farmhaus angerufen und gesagt, dass Guido erst um 13 Uhr kommen soll. Und ich war überrascht, dass ich in der Tonne Handy Netz hatte. Es kamen aber leider keine weitere Kudus, dafür jede Menge Paviane. Das war richtig klasse, auch wenn die Paviane hier nicht so gerne gesehen werden.

Ich habe mindestens 45 Paviane gezählt. Leider haben sich fast nur große Männchen ans Wasserloch getraut. Die meisten saßen am Rand oder im Gras.

Und es gab richtig Zoff. Dieser hat einen ordentlichen Schlag abbekommen. Man konnte richtig sehen wie das Blut rauslief. Der hatte die Nase dann gestrichen voll!

Ein paar Paviane sind dann auf der Tonne rumgeklettert. Das hat schon ziemlich gescheppert. Die wussten ganz genau, dass ich da drin saß und sie gucken genau in die richtige Richtung. Einige schauten ganz neugierig in das kleinere Loch, welche etwas weiter unten ist. Sobald sie jedoch eine Bewegung bemerkt haben, sind sie schnell wieder weg.

Es gab auch ein paar Mütter mit ihren Kindern. Leider kamen sie nur sehr zögerlich zur Wasserstelle.

Zum Schluss möchte ich euch noch ein paar Vogelbilder zeigen. Diese kleinen Tiere werden leider oft übersehen. Denen könnte ich stundenlang zuschauen.

Hier noch ein spezieller Vogel, ein Rotbauchwürger. Der ist für meine liebe Freundin Karin. Du erinnerst dich? Gefühlte 100 Fotos und irgendwie wurde der Film nicht voll? Das würde dir jetzt im digitalen Zeitalter der Fotografie nicht mehr passieren.

Es wurde zu keiner Zeit langweilig. Als Guido dann nach vier Stunden kam, um mich abzuholen, waren drei Kudus da, die dann sofort weggerannt sind. Aber es gibt nie einen richtigen Zeitpunkt.

Am späten Nachmittag bin ich nochmal zum Ansitz vom Samstag gefahren. Da gab es außer in der Ferne keine Tiere zu sehen. Aber viel Ruhe und Stille und ein schöner Sonnenuntergang. Von diesem Ansitz werde ich später nochmal berichten.

 

 

7 thoughts on “Tiger im Tank

  1. Hallo Thea,
    4 Stunden in der Tonne… Das ist ja echt krass. Hattest du keine Angst mal attackiert zu werden? Von welchen Tieren auch immer 🐯🦁🐒…

    Deine Berichte sind echt super. Macht Spaß sie zu lesen.
    Liebe Grüße, Prisca

    • Hallo Prisca,
      Nee, ich hatte da absolut keine Angst. Ehrlich gesagt, habe ich hier nirgends Angst und laufe auch alleine durch den Busch. Außer bei Spinnen, die mag ich so gar nicht und Gewitter, die mag ich auch gar nicht. Aber davon bin ich ja ziemlich verschont geblieben.
      Liebe Grüße, Thea

  2. Liebe Thea,

    das sind ja grandiose Fotos! Du solltest vielleicht umsatteln und Fotosafaris anbieten. Deine Berichte machen jedenfalls große Lust, das alles einmal selbst zu sehen.

    Ich hoffe auch, dass es bis zu deiner Abreise noch mehr von dir zu hören und zu lesen gibt.

    Liebe Grüße von Susanne

    • Hallo Susanne,
      Ja, Namibia ist schon ein tolles Land. Ich kann es wirklich empfehlen. Aber man sollte es nicht so machen wie viele Touristen hier. Die versuchen in 14 Tagen das ganze Land zu sehen. Manchmal bekomme ich hier die Enttäuschung mit. Man sitzt nur im Bus oder Auto und hat totalen Stress. Manche Gäste fahren hier morgens um 3 oder 4 Uhr schon los, um ihre Routen einzuhalten.
      Namibia muss man auf sich wirken lassen und sich Zeit nehmen. Und dieses Glück hatte ich ja auch dieses Jahr. Viel Zeit, auch zum Fotografieren, denn nur so entstehen auch schöne Fotos.
      Herzliche Grüße, Thea

  3. Moin Thea,
    na klar, ich erinnere mich! Weil ich damals keine Vögel mangels eingelegtem Film fotografiert habe, freue ich mich nun auf jedes einzelne Bild von Dir. Stell´ Dir vor, Du hättest Filme mitnehmen müssen – wieviele es wohl nun wären? 🙂
    Weiterhin wunderbare Erlebnisse!
    lLiebe Grüße, karin

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